Elektrochemisch
Reinigen, Polieren, Signieren
Foto © Tech y Tech
Anwendung im Nuklear-Sektor
Reuter-Technologie zur Dekontaminierung in Kernkraftwerken
Elektrochemische Reinigung wird auch häufig in Kernkraftwerken verwendet, um radioaktive Ablagerungen (Kontaminationen) von Metalloberflächen zu entfernen – wie z. B. von Rohrleitungen, Behältern oder anderen metallischen Teilen – mit dem Ziel, eine Wartung, Wiederverwendung oder Demontage und anschließende Entsorgung zu ermöglichen.
Bei einer radioaktiven Kontamination wird nur die Oberfläche des Metalls radioaktiv verunreinigt. Die Radioaktivität sitzt dabei in Form von Ablagerungen oder Schichten auf der Oberfläche, nicht im Material selbst. Bei der elektrochemischen Reinigung werden die radioaktiven Partikel gelöst und durch die Elektrolytflüssigkeit ausgeschwemmt. Diese muss anschließend sorgfältig entsorgt werden.
Die Verwendung von flexiblen Kohlefaserpinseln anstelle von starren Elektroden ermöglicht eine höhere Stromdichte, wodurch Dekontaminationsmaßnahmen sehr schnell durchgeführt werden können. Darüber hinaus kann jede Oberflächengeometrie bearbeitet werden. Reuter-Produkte bringen noch eine Reihe weiterer Vorteile: insbesondere die Tragbarkeit der Geräte sowie die automatische Zufuhr des Elektrolyts hat die Einsatzgebiete in Kernkraftwerken stark erweitert.
Fallbeispiel:
Reuter & Tech y Tech in der Wiederaufarbeitungsanlage La Hague
Orano, der Betreiber der Anlage in La Hague, war auf der Suche nach neuen Technologien, um die Effizienz von Dekontaminierungs-Prozessen zu steigern und gleichzeitig ein höheres Maß an radiologischer Sicherheit und einfacherer Umsetzung zu bieten.
Bei Sanierungsarbeiten musste ein sehr hoher Dekontaminationsfaktor erreicht werden, damit die Metallabfälle aus dem Abbau von Ausrüstungen und Rohrleitungen mit einer oberirdischen Entsorgung kompatibel werden. Es gab bereits gute Erfahrungen mit elektrochemischer Reinigung, allerdings nur unter Verwendung von starren Gegenelektroden, was den Einsatz auf regelmäßige, ebene Metalloberflächen beschränkte.
Um den Einsatz von Kohlefasern zu testen entschied sich Orano für eine Zusammenarbeit mit Tech y Tech und Reuter. Im weiteren Verlauf ging es darum, die neue elektrochemische Ausrüstung so anzupassen, dass sie in einer speziellen nuklearen Umgebung eingesetzt werden kann: Arbeiten in Zone 4, wo der Zugang für Menschen verboten ist und die Eingriffe per Telemanipulation durchgeführt werden. Pinsel und Pinselhalter wurden so modifiziert, dass sie mit Telemanipulatoren kompatibel sind und so zuverlässig aus der Ferne bedient werden können.
Mit herzlichem Dank für fachlichen Input und Bilder an
Frédérique Damerval, Tech Y Tech Frankreich
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